Einige Tage später, am 24. und 25. Juni, trafen sich Rudi, Peter Wellert, Urs Müller-Plantenberg, Christian Semler, Peter Schneider, Bernd Rabehl, Wolfgang Lefèvre und Stanzik im IG-Metall-Haus in Pichelsdorf. Rudi nannte es eine »historische Sitzung über Gegenwart und Zukunft West-Berlins«. Heraus kam erstaunlicherweise ein Plan für die Machtergreifung in der Stadt. Zwei Tage lang wurde mit konkreten Schritten und Zielen herumgespielt.

Rudi hat umfangreiche Notizen von diesem Wochenendtreffen gemacht:

Wellert stellte die Frage: »Was soll aus West-Berlin werden? Was wollen wir mit dieser Stadt?«

Ohne Zögern antwortete Rudi: »Es ist nicht mehr übermütiger Irrsinn, in dieser Stadt die Machtfrage zu stellen und positiv zu beantworten. ›Positiv‹, d. h. durch schon vor der Machtfrage sich herstellende Räteorgane das Gleichgewicht verschieben. Freistaatstatus. Abschaffung der Armee [bis] auf ein notwendiges Minimum, tote Kosten suchen und positiv verwerten für unser Alternativ­programm. (…) Von entscheidender Bedeutung ist die Frage der Absatzmöglichkeiten.«

—Gretchen Dutschke, Wir hatten ein barbarisches, schönes Leben, (Köln: Verlag Kiepenheuer & Witsch1996), 143.

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