Sahra Wagenknecht wird noch in diesem Jahr eine eigene Partei gründen, prognostiziert die Politikwissenschaftlerin Sarah Wagner

DIE ZEIT:Frau Wagner, die beiden Vorsitzenden der Bundestagsfraktion der Linken, Amira Mohamed Ali und Dietmar Bartsch, werden nicht mehr für ihre Posten kandidieren. Für Frau Mohamed Ali ist der parteiinterne Umgang mit Sahra Wagenknecht der Hauptgrund. Erleben wir gerade den Zerfall der Linken?
Sarah Wagner:Den beobachten wir schon länger – und nun sehen wir wohl die letzten Züge.…
ZEIT:Wäre es bedauernswert, wenn die Linke zerfiele?
Wagner:In diesem Zerfall steckt – so paradox das klingt – auch eine Chance für die Linke. Die Partei ist abgestürzt, weil die Wähler gar nicht mehr wissen, wofür sie steht. Wenn sich der Wagenknecht-Flügel mit seiner Kritik an einer "Lifestyle-Linken" abspalten sollte, würde wieder klarer, was die Linke will.

ZEIT:Wenn Sie wetten müssten, ob die "Liste Sahra" Anfang nächsten Jahres kommt oder nicht – worauf würden Sie setzen?
Wagner:Sie kommt – und ich gehe davon aus, dass sie früher kommt als Anfang nächsten Jahres. Ich würde allerdings nicht darauf wetten, dass sie tatsächlich "Liste Sahra" heißen wird.
Bookmark the permalink.